Makulaerkrankungen
Ein Hauptfeld des Versorgungsspektrum unserer Augenarztpraxis
Die Netzhaut befindet sich im hinteren Teil des Auges. Sie besteht aus Nervengewebe, welches die eintreffenden Lichtstrahlen aufnimmt, diese in elektrische Impulse umwandelt und dann über den Sehnerven an das Gehirn weiterleitet.
Die Makula ist der zentrale Teil der Netzhaut: Hier sind die Sehzellen am dichtesten angeordnet, wodurch wiederum die höchste Auflösung und Schärfe in der Netzhautmitte erreicht wird. Wir benötigen diese Schärfe, um Gesichter zu erkennen und flüssig lesen zu können. Auch die Wahrnehmung von Farben wird durch die Sehzellen in der Makula ermöglicht.
Erkrankungen, welche die Makulafunktion beeinträchtigen, können gravierende Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben: Das Lesen und Erkennen von Gesichtern wird zunehmend gestört, die Fahrtauglichkeit eingeschränkt. Im fortgeschrittenen Stadium kann das Sehen im zentralen Bereich komplett ausfallen. Eine vollständige Erblindung ist meist nicht zu befürchten, da an den Rändern des Gesichtsfeldes das Sehen erhalten bleibt und eine Orientierung weiterhin ermöglicht.
Viele Makulaerkrankungen werden von den Patienten anfangs nicht bemerkt, insbesondere wenn sie nur langsam voranschreiten oder sich nur einseitig entwickeln.
Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)
Die häufigste Form der Makulaerkrankung ist die AMD. Sie tritt in der Regel nach dem 50 Lebensjahr auf und wird mit steigendem Lebensalter immer häufiger. Ca. 80-90% der Patienten sind von der trockenen Form betroffen, bei der sich langsam über Jahre Ablagerungen von Stoffwechselprodukten ablagern (sogenannte Drusen), welche in fortgeschrittenen Stadium die Sehfunktion schrittweise einschränken können. Eine gesunde Lebensführung, der Verzicht auf das Rauchen und in gewissen Fällen Nahrungsergänzungsmittel können das Fortschreiten der trockenen AMD abbremsen.
In einigen Fällen kommt es zusätzlich zur trockenen AMD zu einem Einwachsen neuer Blutgefäße in die Makula: Diese neuen Blutgefäße führen zu Schwellungen, Blutungen und schließlich zu Vernarbungen der Netzhautmitte. Diese schnell voranschreitende Erkrankung sollte kurzfristig diagnostiziert werden, da eine Behandlung heutzutage gut möglich ist.
Sollten Sie Probleme bei Lesen haben, verzerrte Buchstaben oder verkrümmte Linien sehen, empfehlen wir eine sofortige Vorstellung in unserer Makulasprechstunde. Mittels hochauflösender Netzhautbilder (OCT) und Fluoreszensangiographie lässt sich eine feuchte Makuladegeneration schnell abklären.
Die Behandlung der feuchten AMD erfolgt seit einigen Jahren mit der Einspritzung von Medikamenten (VEGF Hemmern) in den Glaskörper des Auges, was den Erhalt der Sehkraft in vielen Fällen ermöglicht. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, sind regelmäßige Netzhautkontrollen und bei Bedarf erneute Injektionen erforderlich.
Makulaerkrankungen
Diabetische Netzhaut- und Makulaerkrankung
Bei Diabetikern kommt es im Krankheitsverlauf durch den erhöhten Zuckerspiegel im Blut zu Schäden an den Blutgefäßen des Auges. Dadurch entstehen Netzhautbereiche, die schlecht durchblutet werden und dann Botenstoffe aussenden, welche wiederum eine Schwellung der Makula auslösen können. Dies führt zu Verschwommensehen und Verlust der Lesefähigkeit.
Injektionen mit Medikamenten in den Glaskörper sowie Laserbehandlungen der erkrankten Netzhautbereiche könne in vielen Fällen die Krankheit aufhalten und die Sehfähigkeit verbessern.
Thrombosen der Netzhaut
Thrombosen in den Netzhautvenen führen oft zu einer stark verminderten Durchblutung, zu Schäden an den feinen Haargefäßen der Netzhaut und über die Ausschüttung von Botenstoffen zur Schwellung der Makula.
Ähnlich wie bei der diabetischen Netzhauterkrankung kann auch diese Erkrankung oft gut mit der Injektion von VEGF Hemmern in den Glaskörper sowie einer Laserbehandlung behandelt werden.